„Politik hört uns nicht!“: Bau-Innung Cloppenburg mauert 13 Rathäuser im Landkreis zu

„Politik hört uns nicht!“
Bau-Innung Cloppenburg mauert 13 Rathäuser im Landkreis zu

Die Tatsache, dass die Bau-Innung Cloppenburg öffentlichkeitswirksam die Türen von 13 Rathäusern im Landkreis Cloppenburg zumauert, zeigt deutlich den Druck, unter dem das Baugewerbe angesichts der Rezession im Wohnungsbau steht. 

„Die Politik hört uns nicht“, verkünden Obermeister Matthias Schöning und Bauunternehmer Jens Diekgerdes und lassen ihren Worten nun diese symbolischen Taten folgen.

Aus dem Gefühl heraus mit Argumenten nicht mehr weiterzukommen, gehen die Unternehmer zu drastischen Maßnahmen über. „Blockade gegen Blockade“ lautet ihr Credo, das sich, so der Eindruck der Cloppenburger Bau-Innung, aus dem Desinteresse von Politik und Verwaltung an der Krise in der Bauwirtschaft herleitet.

Doch den Bauunternehmern geht es um mehr als nur die Symbolkraft: Es geht um fehlenden Wohnraum, um verunsicherte Kunden und somit insgesamt um die Zukunft der Baubranche; damit natürlich auch um Existenzen und die Arbeitsplätze vieler Menschen im Baugewerbe im Landkreis Cloppenburg.

Bisher haben die Bauunternehmer auf Zeichen des Wandels gewartet, die sich spätestens mit dem Kanzlergipfel in Berlin Ende September andeuteten. Passiert, so Obermeister Schöning, sei nichts.  Nach 1,5 Jahren des Verhandelns, Ermahnens und Informierens reißt den Beteiligten nun der Geduldsfaden - all das bricht sich in der Aktion Bahn.

Auch der Baugewerbe-Verband Niedersachsen (BVN) hatte die drohende Rezession seit Langem immer wieder thematisiert und an die politischen Verantwortlichen herangetragen. Doch leider verhallten alle Appelle an die Politik ungehört, so die Vertreter der Cloppenburger Bau-Innung. Und so sieht man sich gezwungen, zu anderen Mitteln zu greifen.

„Der Unmut unserer Bauunternehmer ist absolut nachvollziehbar“, räumt Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen, ein. „Er ist eine Aufforderung an die Politik, noch intensiver Auswege aus der Krise zu suchen. Die Unternehmen haben in den letzten Jahren verstärkt ausgebildet und Mitarbeiter eingestellt im Vertrauen auf die Ankündigungen der Politik, dass dringend Wohnraum geschaffen und der Gebäudebestand energetisch saniert werden müsse. 

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