Das Baujahr 2016 - Öffentliche Bauinvestitionen kommen auf dem Markt an Eigenheimbau in Niedersachsen kränkelt

2016 war ein gutes Jahr für die niedersächsische Bauwirtschaft. Das belegen die aktuellen statistischen Zahlen aber auch die Rückmeldungen der rund 2.500 baugewerblichen Betriebe des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen (BVN).

Der baugewerbliche Umsatz, über die gesamte Branche gerechnet, stieg gegenüber dem Jahr 2015 um 7,5 Prozent. Mit über zwölf Mrd. Euro erreichte der Umsatz der Baubetriebe einen Rekordwert und liegt sogar deutlich über den Boom-Jahren nach der Wiedervereinigung.

Einen der Hauptgründe sieht Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des BVN, in den Investitionen der öffentlichen Hand: „Die Investitionen von Gemeinden, Land und Bund kommen langsam an. So sind die getätigten Umsätze im öffentlichen Hochbau in 2016 um 10 Prozent, im öffentlichen Straßenbau sogar um fast 20 Prozent gestiegen."

Richtet man den Blick nach vorne, so lässt sich für Niedersachsen erkennen, die Baubranche ist gefragt, wie lange nicht mehr. Die Auftragseingänge stiegen gegenüber dem Vorjahr in 2016 um gut 20 Prozent. Und auch beim zweiten Frühindikator, den Baugenehmigungen sind die Zeichen positiv. Für Wohngebäude wurden 2016 6,3 Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als 2015. „Von den benötigten Wohnungen gerade in Ballungsgebieten und im niedrigeren Preissegment sind wir aber immer noch sehr weit entfernt", so Wächter. Bundesweit wurden in Deutschland 2016 zwar rund 300.000 Wohnungen gebaut, benötigt werden aber etwa 400.000.

Auch die private Wirtschaft investiert mittlerweile in neue Gebäude und hat ihre langjährige Zurückhaltung abgelegt. Bei Nichtwohngebäuden also z. B. bei Betriebsstätten stiegen die Genehmigungen um deutliche 26,6 Prozent.

Ein kleiner Wermutstropfen besteht für alle Betriebe, die im Einfamilienhausbau tätig sind. Baugenehmigungen in dieser Sparte waren um 1,3 Prozent rückläufig. Wohnungen werden demnach vorwiegend in Mehrfamilienhäusern errichtet. Ein Indiz dafür, dass für Familien der Eigenheimbau trotz niedriger Bauzinsen oft unerschwinglich bleibt. Gerade die Baunebenkosten wie die Grunderwerbssteuer, hohe Bodenpreise und baurechtliche Vorgaben sind ausgesprochene Kostentreiber.

„Auf dem Bau werden gute Löhne gezahlt", so Matthias Wächter. „Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Löhne und Gehälter um vier Prozent. Einberechnet werden muss darin aber auch der Anstieg der Beschäftigtenzahlen um zwei Prozent." Derzeit bietet die Branche in Niedersachsen fast 84.000 Menschen in Niedersachsen Arbeit.

„Auch für 2017 stehen die Signale weiterhin auf Grün. Wir erwarten ein Umsatzwachstum in der Bauwirtschaft von rund fünf Prozent", so Hauptgeschäftsführer Wächter.

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