Über 500 Fahrzeuge bilden Autokorso in Hannover

Niedersachsens Baugewerbe fordert: Wohnungsbau statt Wohnungsnot

Hunderte Fahrzeuge haben am Freitagvormittag friedlich in Hannover demonstriert. Christian Staub, Präsident des Baugewerbe-Verbands Niedersachsen (BVN) und BVN-Vizepräsident Karsten Wiebe, verantwortlich für das Ressort Hochbau, überreichten im Bauministerium ein Forderungspapier. Darin geht es um kurzfristige Impulse zur Belebung des Wohnungsbaus.

Nichts geht mehr! Angesichts des heutigen Aktionstages des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen gewinnt dieser Ausspruch tatsächlich eine neue Qualität. Gut 500 Fahrzeuge und rund das Dreifache an Bauunternehmern und Mitarbeitern der Bau- und Ausbaubetriebe kamen heute in der niedersächsischen Landeshauptstadt zusammen. Der kilometerlange Autokorso brachte den Verkehr in Hannover stellenweise zum Erliegen.

Hintergrund der Aktion: Der Wohnungsneubau steckt landesweit in der Krise!

Das Thema Wohnungsnot ist mittlerweile aus den täglichen Nachrichten nicht  mehr wegzudenken. Die Auswirkungen bekommen Wohnungssuchende ebenso zu spüren, wie die Unternehmen und Fachkräfte der Neubau- und Ausbaubranche.

Unter dem Motto „Wohnungsbau statt Wohnungsnot“ ging man nun gemeinsam auf die Straße, um öffentlichkeitswirksam auf die Misere in diesem wichtigen Wirtschaftssektor aufmerksam zu machen und kurzfristig wirkende Impulse zur Belebung der Investitions- und Bautätigkeit zu fordern.

In Niedersachsen wird der Großteil aller Wohnungen von privaten Bauherren gebaut, doch die schwierigen Finanzierungsbedingungen führen momentan zu Auftragsrückgängen und Stornierungen. In der Folge droht gewerkeübergreifend ein Rückgang der Beschäftigungszahlen und eine Abwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte. Mit der Forderung „Entlassungen verhindern“ machte man auf diesen Umstand aufmerksam.

„Der Verzicht auf die Grunderwerbssteuer ist ein probates Mittel, um kurzfristig eine Belebung des Neubaus zu erreichen: Denn weniger Grunderwerbsteuer ist besser als keine Grunderwerbsteuer. Private Bauherren können den so eingesparten Betrag in die Finanzierung ihres Eigenheims investieren“, macht Christian Staub, Präsident des Baugewerbe-Verbands Niedersachsen, deutlich.

Darüber hinaus wird ein Zuschussprogramm zur Senkung der Bauzinsen, die Beibehaltung des EH55-Standards und eine verlässliche Förderkulisse gefordert.

Karsten Wiebe, Vizepräsident des BVN und verantwortlich für das Ressort Hochbau, dazu: „Das Hin und Her bei den Förderprogrammen auf Bundesebene verunsichert Bauwillige und Bauherren so stark, dass sie ihre Projekte auf Eis legen. Wir brauchen dringend eine solide Förderkulisse, auf die sich Bauherren und Unternehmen verlassen können.“

Des Weiteren sind der digitale Bauantrag, die digitale Bauakte, das Verabschieden der Niedersächsischen Umbauordnung und des Wachstumschancengesetzes mit der geplanten Sonder-Abschreibung für den Miet- und Sozialwohnungsbau Teil eines Forderungspapiers.

Dieses wurde im Zuge des Aktionstages an Staatssekretär Frank Doods übergeben. „Wir sind gewillt, etwas zu tun. Hauptsache, es wird gebaut“, sagte er. Die Förderprogramme auf Landesebene ständen hinsichtlich der Einkommensgrenzen und Kreditkonditionen aktuell auf dem Prüfstand. Diesen Punkt nahm Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des BVN, positiv auf: „Wir brauchen diese Impulse, die den Neubau für die Häuslebauer wieder bezahlbar machen“, bekräftigte er.

 

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