„Jetzt werde ich Chef“ – Unternehmensnachfolger oder Führungskraft finden

Sie sind auf der Suche nach einem Nachfolger für Ihren Baubetrieb? Dann ist das Programm „Jetzt werde ich Chef" genau das richtige für Sie – es bringt potentielle Nachfolge-Kandidaten und Unternehmen zusammen und begleitet eine erfolgreiche Übergabe. Das Programm ist ein Zusatzangebot zum Studiengang Baubetriebswirtschaft der Hochschule Osnabrück.

Immobilienwirtschaft (inwb) der Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Baugewerbe-Verband Niedersachsen und Bauunternehmern entwickelt.

Flyer zum Studium

Interview mit Herrn Prof. Dr. Heiko Meinen, Institusleiter inwb

Wie ist die Idee für das Programm entstanden?
Seit geraumer Zeit stellt die Branche fest, dass es an qualifiziertem Führungspotential mangelt. Dies betrifft insbesondere die Suche nach passenden Unternehmensnachfolgern. So sind wir auf den Gedanken gekommen, speziell die Unternehmensnachfolge in ein geleitetes Programm zu überführen. Es gibt engagierte junge Leute, die Interesse an so einer Aufgabe haben, aber den Zugang nicht finden. Dieses Potential muss aktiviert werden. Das Gleiche gilt für die Entwicklung von Führungskräften für das Baugewerbe.

Wer hat an dem Konzept mitgewirkt?
Die Idee stammt aus unserem Institut. Wir befassen uns mit betriebswirtschaftlichen Fragen im Bau- und Immobilienumfeld. Der Baugewerbe-Verband Niedersachsen und einige Bauunternehmer haben uns bei der praxistauglichen Umsetzung der Idee aktiv unterstützt. So haben wir eine gute Synthese aus praktischer Relevanz und theoretischen Inhalten gefunden.

Für wen ist das Studium gedacht?
Das Nachwuchsprogramm lässt sich an verschiedene Studiengänge mit Bezug zum Bauingenieurwesen und baubetrieblichem Schwerpunkt andocken. Den Start wollen wir in Osnabrück setzen, weil sich das Programm sehr gut mit dem dortigen Studiengang „Baubetriebswirtschaft dual" kombinieren lässt. Grundsätzlich können sich alle Kandidaten mit einer Hochschulzugangsberechtigung und abgeschlossener Berufsausbildung auf das Nachwuchsprogramm und den Studiengang bewerben.

Welche Unternehmen können an dem Programm teilnehmen?
Teilnehmen können alle Verbandbetriebe, die eine Führungskraft suchen oder in den nächsten zehn Jahren die Nachfolge regeln müssen.

Welche Inhalte werden den angehenden Nachfolgern vermittelt?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt. Daher wird viel Wert auf die praktische Zusammenarbeit gelegt. Während des Studiums „Baubetriebswirtschaft dual" werden die vorhandenen Freiräume zur Schaffung praktischer Erfahrungen im Betrieb und als Assistent der Geschäftsleitung genutzt. Nach dem Studium wird durch das Programm „Jetzt werde ich Chef" zusätzliches Know-how für die Unternehmensführung vermittelt, zum Beispiel in den Bereichen Recht und Betriebswirtschaft. Wenn sich über diesen Zeitraum beide Seiten gut zusammengefunden haben, bieten wir ergänzend noch eine Begleitung der Übergabephase an.

Wie lange dauert das Studium mit dem Zusatzprogramm?
In etwa vier bis fünf Jahre, je nachdem, ob noch eine zusätzliche Praxisphase von zwölf Monaten vor dem Beginn des Studiums eingeschoben wird. Das ist abhängig von den Vorstellungen des Betriebs beziehungsweise der Vorqualifikation der Bewerber.

Wie häufig ist der Kandidat im Betrieb?
Ggf. zwölf Monate vor Beginn des Studiums, dann regelmäßig parallel zum Studium und in der nachfolgenden Schulungsphase.

Welche Kosten entstehen für das Bauunternehmen?
Kosten entstehen im Rahmen der Organisation des Bewerbungsverfahrens, das, je nach Anzahl der Bewerbungen mehrere Phasen umfassen kann, sowie für die zusätzlichen Schulungen im Rahmen des Nachfolge-Programms nach dem Studium.
Ggf. müsste das Unternehmen die Studienbeiträge übernehmen und natürlich den oder die Kandidatin im Rahmen eines Arbeitsvertrags beschäftigen.

Wie finden Unternehmen den passenden Kandidaten?
Junge Leute, die sich für das Studium „Baubetriebswirtschaft dual" interessieren, können sich zusätzlich für das Nachfolge-Programm bewerben. Das geschieht zunächst ohne konkreten Unternehmensbezug. Im Rahmen von geführten Interviews (z.B. Speeddating) können Bewerber und Unternehmen dann entscheiden, ob sie zueinander passen und im Anschluss daran konkrete Verhandlungen aufnehmen.

Was passiert, wenn das Unternehmen merkt, dass der Kandidat doch nicht der Richtige ist?
Dazu gibt es verschiedene Ausstiegszeitpunkte. Etwa nach der ersten Praxisphase, dem Studium oder der darauffolgenden Schulungsphase.

Kann das Bauunternehmen den Kandidaten auf bestimmte Zeit ans Unternehmen binden?
Dies erfolgt im Rahmen eines speziell ausgestalteten Arbeitsvertrages, der auch Grundlage für die Zulassung zum Studium ist.

Ab wann wird der Studiengang mit dem Programm starten?
Die Bewerbung für das Programm ist für Unternehmen bereits möglich. Einzelheiten zum Bewerbungsverfahren für das Nachfolgeprogramm findet sich unter http://nachfolge.inwb.org oder auf der Webseite des BVN. Der Studiengang beginnt ab dem kommenden Wintersemester.

Unternehmerstimmen:

Christian Staub:
„Durch das Programm soll Unternehmen eine Möglichkeit geschaffen werden, geeignete Personen frühzeitig in Führungspositionen eines Baubetriebes einzubinden, ggf. auch zur Übernahme eines Betriebes zu gewinnen. Unsere baugewerblichen Unternehmen besitzen Potentiale, die nicht wegen evtl. fehlender Nachfolger aufgegeben werden sollten. Darüber hinaus besteht durch die Einbindung junger Führungskräfte gerade heute eine Chance, sich der rasanten, nicht nur digitalen, Entwicklung zu stellen. Geeignete Bewerber mit jungen Ideen und erfahrene Unternehmerpersönlichkeiten können so die Baukultur unserer mittelständischen Betriebsstrukturen in die Zukunft führen."

Burkhard Budke:
„Das Programm ist sowohl für Betriebe interessant, die eine Nachfolge suchen, aber auch für Unternehmen, denen Fach- und Führungskräfte fehlen. Der Studiengang mit dem Zusatzprogramm schafft eine gewisse Verbindlichkeit zwischen Unternehmen und dem Bewerber. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Programm mehr Praxisnähe entsteht und Bewerber explizit für Führungspositionen geschult werden. Damit wird die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt."

Ihr Ansprechpartner im Verband:
Thomas Behnke
behnke@bvn.de
05 11 / 9 57 57 - 28

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