Rückblick – Tag der Bauwirtschaft

Ein buntes Programm aus rechtlichen, technischen, politischen und wissenschaftlichen Themen, dazu viel Zeit zum Austausch und um Kontakte zu knüpfen: Das war der 33. Baugewerbetag am 26. Oktober 2017 in Oldenburg.

Christian Staub

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„Augenmaß und Realitätssinn müssen stärker Einzug in die Politik halten", so der Wunsch von Christian Staub, Präsident des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen. Dass er damit ausspricht, was viele denken, zeigte sich am großen Zuspruch seiner Rede auf dem Baugewerbetag.

Die Energieeinsparverordnung und gestiegene Entsorgungskosten machen das Bauen immer teurer, so Staub. Hinzu kämen bürokratische Genehmigungsverfahren und eine komplizierte Landesbauordnung. Hier muss Machbarkeit anstelle von Wunschdenken treten, appelliert Staub. Weitere Schwerpunkte seiner Rede an die Teilnehmer des Baugewerbetages in der EWE Arena in Oldenburg waren neben dem Wohnungsbau die Infrastruktur sowie Veränderungen und Herausforderungen, die auf die Bauunternehmen zukommen werden. 

Infrastruktur

Staub betont in seiner Rede, wie wichtig eine funktionierende niedersächsische Straßenbaubehörde und ein mittelstandsfreundliches Klima seien. ÖPP erteilt er deshalb eine klare Absage. Positiv hebt er jedoch hervor, dass die Investitionen in die Infrastruktur gestiegen seien.

Stephan AlbaniAnknüpfend daran stellt Stephan Albani, MdB, den Bundesverkehrswegeplan 2030 vor. Zunächst macht er klar, dass es falsch war, in der Vergangenheit zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert und zu wenig für ihren Erhalt aufgewendet zu haben. Mit dem Bundesverkehrswegeplan stünden zukünftige Modernisierungen des Verkehrsnetzes nun auf einer breiteren, stabileren Finanzierungsgrundlage. Dies würde auch dem Baugewerbe im Norden zugutekommen, so Albani abschließend.

Wohnungsbau / Schwarmstädte

Prof. Dr. Harald Simons, empirica AGDass in den Großstädten viele Wohnungen fehlen, machte Staub in seiner Rede deutlich. Prof. Dr. Harald Simons von der empirica AG erläutert in seinem Vortrag zu Schwarmstädten, wie die Wohnungsnot in den Städten zu erklären ist. Diese sei nicht durch ein Wachstum der Bevölkerungszahl zu erklären, sondern durch eine Umverteilung innerhalb Deutschlands. Gerade junge Leute ziehen aus den ländlichen Regionen in sogenannte Schwarmstädte. Dies führe in den Städten zur Wohnungsnot und steigenden Preisen und gleichzeitig zu einem Ausbluten der ländlicheren Regionen.

 

 

 

Fachvorträge

RA Marcus MeyerAuch Veränderungen der Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft wurden näher beleuchtet. So stellte Rechtsanwalt Markus Meyer, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, wesentliche Änderungen im neuen Bauvertragsrecht 2018 vor.




Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz ging in seinem Vortrag auf die Rolle der Deponie in der Kreislaufwirtschaft ein. Die bereits von Staub angesprochene Deponieknappheit dürfe laut Bertram nicht zu Lasten des vorsorgenden Boden- und Gewässerschutzes gehen. Er halte eine Kreislaufwirtschaft ohne Deponien sowie ein „Null-Abfall-Ziel" für Deponien und Verbrennungsanlagen für eine Illusion, der mit Nachdruck entgegenzutreten sei.

Dr. Marco Freiherr von MünchhausenIn seinem Vortrag „So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund" brachte Dr. Marco Freiherr von Münchhausen den Teilnehmern näher, wie Unternehmen die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter fördern können und der innere Schweinehund besiegt werden kann.





Roksana LeonettiRoksana Leonetti von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft erläuterte den Unternehmern, wie sie Kunden und Mitarbeiter mithilfe von Social Media Marketing rekrutieren können und mit diesen über Soziale Netzwerke in Kontakt bleiben.






Sponsoren

Der Baugewerbe-Verband Niedersachsen bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren, die den 33. Baugewerbetag unterstützt haben: VHV Versicherungen, Zertifizierung Bau GmbH, IKK classic, SIGNAL IDUNA und 123.erfasst.de GmbH.

Zeit für Austausch

BVN-Präsident Christian Staub, WorldSkills-Teilnehmer Jannes Wulfes und MdB Stephan Albani

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