Wohnungsmarktprognose 2030 des Bundesamtes für Bauwesen und Raumforschung

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumforschung (BBSR) geht in seiner aktuellen Wohnungsmarktprognose im Zeitraum 2015 – 2030 von jahresdurchschnittlich 230.000 fertig zu stellenden Wohneinheiten aus.

In der aktuellen Prognose ermittelt das Institut für einen als wahrscheinlich gehaltenen Zuwanderungssaldo (neben anderen Variablen) von jahresdurchschnittlich 200.000 Personen einen jährlichen Fertigstellungsbedarf von 230.000 Wohneinheiten im Zeitraum 2015 - 2030. Neben dem Zuwanderungssaldo gehen Parameter wie die Entwicklung der Bevölkerungszahl, die Zahl der Haushalte sowie Trends zur Eigentumsbildung und zum Wohnflächenbedarf ein. Das BBSR gliedert die Prognose in jeweils fünfjährige Zeitabschnitte und nach Wohnungen in unterschiedlichen Gebäudetypen (Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser):

 Neubaubedarf in Deutschland

Bei der Prognose des BBSR handelt es sich um die Fertigstellungen von Wohnungen insgesamt. Nach den aktuell vorliegenden Daten vom Statistischen Bundesamt zu den Fertigstellungen von Wohneinheiten wurden in 2013 insgesamt 214.817 Wohnungen errichtet; davon 188.397 in neuen Wohngebäuden (88 Prozent), 22.541 in bestehenden Gebäuden (Umbauten) (zehn Prozent) und 3.879 in Nichtwohngebäuden (zwei Prozent).

Parameter für die Berechnung der Prognose

Die Bevölkerungszahl wird gemäß BBSR-Bevölkerungsprognose bis 2030 um 1,7 Mio. abnehmen und damit um knapp 2,1 Prozent niedriger liegen als 2015. Die Bevölkerungsprognose erwartet dabei nur einen leichten Bevölkerungsrückgang in Westdeutschland von 0,7 Prozent, während für Ostdeutschland ein Rückgang von 7,6 Prozent berechnet wird. (Das BBSR geht damit von einem deutlich stärkeren Rückgang der Bevölkerung aus, als das Statistische Bundesamt in seiner aktuellen Prognose (13. Koordinierte Bevölkerungsberechnung.))

Kennzeichnend ist, dass die Zahl der Haushalte in den nächsten Jahren immer noch deutlicher steigt als die Bevölkerungszahl, da die durchschnittliche Haushaltsgröße weiterhin sinkt. 70 Prozent der 37,4 Mio. Haushalte sind Ein- und Zweipersonenhaushalte, in den größten Städten liegt die Quote mit 80 Prozent noch höher. Dies ist für die Wohnungsnachfrage von hoher Relevanz, denn die Haushalte sind die Träger der Wohnungsnachfrage. Die Zahl der Haushalte wird in der Prognose des BBSR von 2015 bis zum Jahr 2030 um gut 500.000 zunehmen und 2030 um knapp 1,3 Prozent höher liegen als 2015.

Das BBSR geht zudem von einem steigenden Wohnflächenbedarf aus von durchschnittlich 43 qm pro Person derzeit auf 47 qm pro Person in 2030. Dieses Wachstum wird aufgrund der passiven Haushaltsverkleinerung im Alter wie auch einer angenommenen Fortsetzung zum Trend der Wohneigentumsbildung erzeugt. (Im selbst genutzten Eigentum liegt derzeit die durchschnittliche Wohnfläche mit 47 qm deutlich höher als in Mietwohnungen mit 38 qm.)

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