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Einfacher, schneller, günstiger: Kabinett beschließt Maßnahmen für einen effizienteren Landesbau

Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am 17. Juni 2025 Maßnahmen für eine Effizienzsteigerung in der Bauverwaltung des Landes beschlossen.

Das Ziel ist es, durch die Verschlankung von Strukturen und Prozessen die Umsetzung von Baumaßnahmen des Landes spürbar zu beschleunigen.

Klarere Verantwortlichkeiten und reduzierte Schnittstellen

Im Rahmen einer Neuverteilung der Aufgaben im Landesbau wird eine Aufsichtsstufe gestrichen, um eindeutige Verantwortlichkeiten zu schaffen, Schnittstellen zu reduzieren und Mehrfachbeteiligungen zu vermeiden. Die bisherige dreistufige Struktur wird durch eine zweistufige ersetzt.

Die Bauämter übernehmen die Hauptverantwortung für Planung, Durchführung und Qualitätssicherung von Baumaßnahmen und werden dabei projektbezogen vom Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) unterstützt. Die Fachaufsicht obliegt künftig ausschließlich dem Finanzministerium und nicht mehr dem NLBL. Beim Bundesbau bleibt die Fachaufsicht des NLBL erhalten, da dies vom Bund so vorgegeben wird.

NLBL als Service-Stelle – Stärkung der Bauämter vor Ort

Das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften soll zu einer Service-Stelle weiterentwickelt werden, die die Bauämter und das Finanzministerium berät und unterstützt – sowohl in technischer als auch in rechtlicher Hinsicht. Das vorhandene Expertenwissen soll für die gesamte Bauverwaltung abrufbar gemacht werden. Auch fachliche Unterstützung soll das NLBL leisten, vor allem bei komplexen Bauvorhaben. Die konkreten Service-Bedarfe und eine entsprechende organisatorische Struktur werden nun entwickelt.

Effizientere Prozesse durch Standardisierung

 Durch eine Überarbeitung der bisherigen Prozesse soll die Anzahl der unterschiedlichen Verfahrensarten im Landesbau von rund zehn auf drei reduziert werden.

Zunächst werden Bedarf und Kostenrahmen festgelegt, bevor die detaillierte Planung beginnt. Dies soll vergebliche Planungen und Verzögerungen vermeiden. Die Baurichtlinien werden entsprechend angepasst und organisatorische Maßnahmen umgesetzt. In einem weiteren Schritt soll auch der Hochschulbau in diese Standardisierung einbezogen werden.

Die betroffenen Baurichtlinien werden nun entsprechend überarbeitet und organisatorische Maßnahmen umgesetzt. Der Hochschulbau soll in einem weiteren Schritt einbezogen werden.

Digitalisierung der Arbeitsweise in den Bauämtern

Eine Geschäftsprozessanalyse hat großen Digitalisierungsbedarf in den Bauämtern aufgezeigt. Geplant sind die Einführung eines übergreifenden Projektmanagement-Systems für eine effizientere Steuerung komplexer Großprojekte und ein umfassendes Wissensmanagement; das in den einzelnen Ämtern vorhandene Fachwissen soll niedrigschwellig und landesweit verfügbar gemacht werden.

Die identifizierten Handlungsbedarfe werden nun koordiniert und umgesetzt. Die Optimierung der Geschäftsprozesse im staatlichen Bauwesen wird damit weiter vorangetrieben, sie ist Teil der Regierungsinitiative „Einfacher, schneller, günstiger“.

Hauptziel ist es, unnötige Verfahren zu streichen und verbleibende Prozesse zu vereinfachen. Um dieses Ziel auch in der niedersächsischen Bauverwaltung zu verfolgen, wurden eine Ebenen übergreifende Projektgruppe sowie eine Lenkungsgruppe eingerichtet. Der Bericht der Projektgruppe zur Weiterentwicklung der Bauverwaltung diente als Grundlage der gefassten Beschlüsse.

Positive Signale für die Branche

„Auf den ersten Blick scheinen die Zeichen tatsächlich auf Verschlankung der Prozesse und somit letztlich auf deren Beschleunigung zu stehen“, ordnet Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen ein. „Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, den wir branchenseitig sehr positiv sehen. Das Vorhaben ,Einfacher, schneller, günstiger‘ kommt somit ein gutes Stück voran. Es bleibt natürlich abzuwarten, in welcher Form die Pläne am Ende realisiert werden und ob unsere Unternehmen einen Nutzen daraus ziehen können.“

 

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