Auf Zuversicht bauen: Unser Ausblick auf 2025
Das neue Jahr bringt neue Chancen! Im Folgenden lesen Sie, welche (An)-Forderungen wir an den politischen Neubeginn in Berlin stellen, wie sich die politischen Rahmenbedingungen zugunsten des Baugewerbes entwickeln könnten und welche Hoffnungen das Präsidium für 2025 hegt. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft des Bauens! Ein Ausblick auf 2025 von Christian Staub, Präsident des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen
Wir dürfen uns sicherlich auf ein bewegtes Jahr 2025 einstellen. Die übliche Ruhe am Jahresanfang wird nach dem Ampel-Aus durch einen turbulenten Bundestagswahlkampf abgelöst werden. Die vorgezogenen Neuwahlen bieten die Chance, dass wir unsere Schwerpunkte, das Bauen und Sanieren, in den Fokus der nächsten Bundesregierung rücken. 2025 muss ein Jahr des Aufbruchs und des Neubeginns werden, damit auch das niedersächsische Baugewerbe zu seiner alten Stärke zurückfindet.
Abgesehen davon, dass landauf, landab Wohnraum fehlt, sind die Bauunternehmer als Arbeitgeber eine wichtige Größe. Das Baugewerbe ist ein Grundpfeiler des Wohnungsbaus und des Infrastrukturausbaus, unsere Fachkräfte werden dringend gebraucht. Allein diese beiden Aspekte verbieten ein halbherziges „Weiter so!“ – sie verlangen vielmehr ein beherztes Zupacken und Möglichmachen der Regierung.
Mittel, das Ruder herumzureißen, gibt es viele. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch, wie wir wieder mehr Wohnungen bauen und gleichzeitig unsere Fachkräfte halten können. Eine gute Möglichkeit, den privaten Wohnungsbau anzukurbeln, ist die Senkung der Grunderwerbsteuer, wie ein wissenschaftliches Gutachten belegt. Auch der soziale Wohnungsbau benötigt zusätzlich Impulse. Damit Bauen wieder bezahlbar wird, muss der Neubaustandard EFH 55 unbedingt beibehalten werden. Zudem müssen auf Grundlage des Gebäudetyps E bundesweit Vereinfachungen und Alternativen entwickelt werden können.
Nur wenn die Bauwilligen Verlässlichkeit haben, kann es auch für das Baugewerbe Verlässlichkeit geben. Das heißt, Förderprogramme sind wegen der langen Vorlaufzeiten bei Bauvorhaben langfristig aufzusetzen. Zudem bringt die überbordende Bürokratie – und da sind wir beim nächsten Punkt – Bauwillige wie Bauunternehmer inzwischen an ihre Grenzen. Beide Seiten brauchen einen langen Atem, um Projekte zu einem guten Ende zu bringen, aber: Momentan fangen viele erst gar nichts Neues an.
Doch nicht nur der Neubau ist ein Bereich, im dem es dringend Fortschritte zu erzielen gilt. Brückensanierungen – hoffen wir, dass sich Vorfälle wie in Dresden 2025 nicht wiederholen, die Instandsetzung des maroden Schienennetzes, der Ausbau der Straßen – all das muss schneller gehen, damit wir hierzulande wettbewerbsfähig bleiben oder es wieder werden. Ein florierendes Baugewerbe ist ein wichtiger Standortfaktor!
Ich wünsche mir für 2025, dass die Bauwirtschaft wieder auf einem festen Fundament steht, von dem aus wir unseren Teil zu einem positiven Wandel beitragen können.
Im Namen des gesamten Präsidiums und der Geschäftsstelle des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen wünsche ich Ihnen einen guten Start ins Jahr 2025 – auf dass wir gemeinsam wieder anpacken können!
Lesen Sie hier das Papier des ZDB „Neustart für die Baupolitik“.