Norddeutscher Wohngipfel: „Gemeinsam alles tun für mehr bezahlbaren Wohnraum“
Alarmierender Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Norddeutschland - Bauressorts der norddeutschen Bundesländer treffen sich zum Wohngipfel in Hannover.
In vielen norddeutschen Städten und Gemeinden fehlen zusehends bezahlbare Wohnungen. Der Neubau ist dramatisch eingebrochen, eine Trendwende noch nicht absehbar. Vor diesem Hintergrund sind heute die Chefinnen und Chefs der Bauressorts der Norddeutschen Bundesländer heute in Hannover zum „Norddeutschen Wohngipfel“ zusammengekommen. Dieser fand auf Einladung des Verbandes der Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) und des Landes Niedersachsen auf der Messe „Real Estate Arena“ in Hannover statt. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen die Teilnehmer „die Bauwende als die zentrale Herausforderung für die Nordländer“.
Olaf Lies, Mitgastgeber und niedersächsischer Bauminister, sagte: „Und wir wollen hier im Norden gemeinsam zeigen, dass es möglich ist, etwas zu ändern. Die derzeit horrenden Baukosten, die den Neubau nahezu vollständig abwürgen, sind nicht in Stein gemeißelt. Die Novelle unserer Bauordnung in Niedersachsen sorgt gerade bundesweit für viel Aufmerksamkeit. Und sie führt zu Diskussionen und das ist auch gut. Denn wir müssen uns fragen, welche Standards wir uns so noch leisten können und wollen. Es wird darüber hinaus auf eine Kombination von Maßnahmen ankommen, wenn wieder mehr Wohnraum gebaut werden soll. Denn nur so – durch mehr Angebot – bekommen wir wieder Druck aus dem Markt und damit wieder bezahlbarere Preise.“
Dr. Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw), begrüßte die neuen Landesbauordnungen in Niedersachsen und Bremen, die das Bauen und Sanieren vereinfachen sollen. Sie forderte jedoch auch eine grundlegende Änderung der Haltung zum Bauen und Wohnen bei allen Beteiligten.
Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen (BVN), begrüßt den Vorstoß der Nordländer, zeigt er doch den politischen Willen durch eine gemeinsame Anstrengung eine norddeutsche Bauwende herbeizuführen. „Der erklärte Wille, den Neubau durch Absenkung der Standards wieder bezahlbar zu machen, ist ein positives Signal für das Baugewerbe in Niedersachsen. In den vergangenen zwei Jahren wurden viele Projekte wegen der horrenden Kosten auf Eis gelegt. Auch das Sanieren im Bestand wird aufgrund der Regelwerke immer aufwendiger und teurer. Selbstverständlich unterstützen wir das Vorhaben und versprechen uns mit der Novellierung der NBauO eine deutliche Verbesserung der Auftragslage für das Baugewerbe in Niedersachsen.“