Standpunkt 02/2025

Die Baustelle 02/2025
Wenn Sie diese Ausgabe der BAUSTELLE druckfrisch lesen, verbleiben noch gut zweieinhalb Wochen bis zur Bundestagswahl. Die Parteien befinden sich in der heißen Phase des Wahlkampfes und versprechen – sicherlich mit deutlichem Auslegungsspielraum – doch alle mehr oder weniger dasselbe: Das Beste für unser Land und seine Bürger. Eine löbliche Auffassung, die es bekanntlich mit Substanz zu füllen gilt.

Klar ist: Wir alle – beziehungsweise Deutschland – brauchen einen Neustart. „Politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich müssen endlich Weichen gestellt und innere Haltungen überdacht werden – zum Beispiel in Bezug auf die Einstellung zur Arbeit.“ Die Herausforderungen sind vielfältig und beschränken sich bei Weitem nicht auf die Bauwirtschaft. Unsere Branche ist jedoch elementar für die gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Belange, was auch von der Politik stärker anerkannt werden muss.

Als Branchenvertreter fokussieren wir uns auf die Schwerpunkte Wohnungsbau und Infrastruktur und zeigen neben deutlichen Fehlentwicklungen auch realistische Lösungsansätze eben dieser auf. Ein handlungsfähiges und vor allem fachkompetentes Bauministerium kann der Wohnungsnot am ehesten begegnen und muss die Grundlage bilden. Neben wirtschaftlich relevanten und verlässlichen Förderprogrammen fordern wir unter anderem eine mehr als überfällige Reform der Grunderwerbsteuer, um den Erwerb von Grundeigentum zu erleichtern. Neben den dringend erforderlichen Impulsen für Neubau benötigen wir aber auch für die enormen Herausforderungen im Gebäudebestand einen vor allem ideologiefreien Booster.

Ohne eine verlässliche Infrastruktur wird perspektivisch weniger Wohnraum benötigt werden. Wenn weder Straßen noch Brücken befahrbar sind, die Bahn mehr steht als fährt und mangels intakter Schulgebäude in Stahlcontainern unterrichtet werden muss, nimmt auch die Attraktivität des Standorts Deutschland weiter ab. Ohne funktionierende Infrastruktur kein Wirtschaftswachstum, ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstandsgewinn, und so weiter… Die Forderungen des Baugewerbes (siehe auch Seite 5 und 6) zielen hier vor allem auf eine solide Finanzierung, beschleunigte Planungsprozesse sowie die Aufwertung und den vermehrten Einsatz von Recyclingbaustoffen. Flankiert durch den lange versprochenen Bürokratieabbau, sowie die Förderung und den Einsatz digitaler Prozesse, stehen die mittelständischen Bauunternehmen bereit. Nur allzu lange sollte man diese nicht im Regen stehen lassen.

Apropos: Auch in anderen Bereichen ließe sich deutlich mehr für unsere Branche und den Fortbestand unseres erarbeiteten Wohlstandes leisten. Ganz konkret ziele ich dabei auf die Aufwertung der handwerklichen Berufe ab. Die verpflichtende Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen rundet daher unsere Erwartungen an die Politik ab.

 

 

Registrierte Mitglieder erhalten Zugriff auf detaillierte Informationen und Dokumente.

Eingeloggt bleiben

Als registriertes Mitglied des BVN stehen Ihnen weitere Informationen und Downloads zur Verfügung.