BG BAU meldet leichten Rückgang bei den Arbeitsunfällen in der Bauwirtschaft in 2021 – Branche nur gering von Covid-19 betroffen

Die Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft sind im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, wie die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) in Berlin mitteilt. Auch die Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle ging zurück.

Im vergangenen Jahr sank die Anzahl der meldepflichtigen Arbeits- unfälle in der Bauwirtschaft und bei den baunahen Dienstleistungen leicht von 103.970 im Jahr 2020 auf 103.525 im Jahr 2021. Das ist ein Rückgang um rund 0,4 Prozent. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle von 7.723 (2020) auf 8.808 (2021). Im Jahr 2021 haben auf deutschen Baustellen insgesamt 85 Beschäftigte infolge eines Arbeitsunfalls ihr Leben verloren – zwölf weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der tödlichen Wegeunfälle (2021: 12) fiel unter das Vorjahresniveau (2020: 19).

Bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ist demgegenüber ein Anstieg zu verzeichnen: Von 15.821 Verdachtsanzeigen im Jahr 2020 stieg die Zahl auf 16.492 im Jahr 2021. Die am häufigsten gemeldeten Verdachtsfälle sind Lärmschwerhörigkeit (2.882), Hautkrebs durch Sonneneinstrah- lung (2.592) und Lendenwirbelsäulenerkrankungen (1.352).

Nur wenige Covid-19-Berufskrankheiten und -Arbeitsunfälle
Von den insgesamt über 182.000 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch eine Infek- tion mit dem SARS-CoV-2-Virus in Deutschland entfielen im Jahr 2021 529 (ca. 0,3 Prozent) auf die Mitgliedsunternehmen der BG BAU. Vonden bundesweit 38.255 gemeldeten Arbeitsunfällen zu Covid-19 waren 908 (zwei Prozent) den Mitgliedsun- ternehmen der BG BAU zuzuordnen. Dabei gehören sowohl die Bau- wirtschaft als auch die baunahen Dienstleistungen zu den Bereichen, deren Beschäftigte trotz Lockdowns in Präsenz vor Ort arbeiteten.

Mathias Neuser, alternierender Vorstandsvorsitzender der BG BAU:
„Wir haben die Pandemie bislang gut gemeistert, obwohl unsere Versicherten nicht in Lockdown oder Homeoffice waren. Dies ist gelungen, weil wir alle an einem Strang gezogen haben, um die Beschäftigten zu schützen. Dieses
entschlossene gemeinsame Handeln gilt es nun, auch bei allen anderen Arbeitsschutzthemen weiter fortzusetzen."

Die Bilanz für 2021 bewertet Bernhard Arenz, Leiter der Haupt- abteilung Prävention der BG BAU grundsätzlich positiv, er mahnt aber zugleich: „Auch wenn die Zahl der Arbeitsunfälle und der tödlichen Arbeitsunfälle am Bau im Jahr 2021 leicht gesunken ist, ist das kein Grund zur Entwarnung. Denn absolut betrachtet, sind die Zahlen immer noch zu hoch. Wir müssen daher die Ursachen genau analysieren und

unsere gemeinsamen Anstrengungen mit Unternehmen und Beschäf- tigten für wirksamen Arbeitsschutz weiter verstärken."

Die BG BAU unterstützt nicht nur mit Beratung und Information, sondern auch finanziell: Unternehmen, die
in technische Schutzmaßnahmen investieren, können Fördermittel der BG BAU erhalten. Mit ihren Arbeitsschutzprämien bezuschusst die BG BAU unter anderem Seiten- schutzvorrichtungen, Montage-Sicherungsgeländer für Gerüste oder
Podest-Leitern und Ein-Personen- Gerüste.

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