Tarifpolitik: IG BAU hat Lohnforderung in Höhe von 5,9 % beschlossen

Die IG BAU fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,9 % für 12 Monate. Darüber hinaus fordert sie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100,00 € für jedes Ausbildungsjahr.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hat am 16. Februar 2016 eine Lohnforderung in Höhe von 5,9 % beschlossen.

Im Anschluss an die Sitzung der Bundestarifkommission der IG BAU hat der stellvertretende Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers in einer Pressekonferenz die Forderungen der Gewerkschaft für die diesjährigen Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe bekanntgegeben.

Entgeltforderung:

Die IG BAU fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,9 % für 12 Monate. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100,00 € für jedes Ausbildungsjahr und weitere Angleichungsschritte der Ost- an die Westlöhne.
Zur Begründung dieser Entgeltforderung führt Herr Schäfers in der Presseverlautbarung Folgendes aus:

"Die Bauwirtschaft läuft rund. Es besteht kein Grund zur Bescheidenheit. Die Beschäftigten müssen an der guten Entwicklung fair beteiligt werden." Die IG BAU verweist weiterhin auf den Fachkräftemangel, das erwartete Umsatzwachstum von 3 % in der Bauwirtschaft sowie die stabilisierende Wirkung steigender Einkommen auf die Konjunktur.

Sonstige Forderungen:

Darüber hinaus hat die Bundestarifkommission der IG BAU folgende Forderungen für die Tarifrunde 2016 beschlossen:

  • Verbesserung der Unterkunftsregelung für weit vom Wohnort entfernte Baustellen
  • Bezahlung des 24. und 31. Dezember
  • Einführung eines Mindestlohnes 2 im Osten.

Zudem lehnt es die IG BAU ab, Flüchtlinge als "Dauerpraktikanten" aus dem tariflichen oder gesetzlichen Mindestlohn auszunehmen.

Reaktion der Arbeitgeberseite:

Der Vorsitzende des ZDB-Ausschusses für Sozial- und Tarifpolitik und diesjährige Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Dipl.-Kfm. Frank Dupré, hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Lohnforderung der Gewerkschaft in einer Presseerklärung deutlich gemacht, dass die Gewerkschaft unerfüllbare Erwartungen wecke. Insbesondere aufgrund der niedrigen Umsatzrenditen und Inflationsraten sei die Lohnforderung nicht gerechtfertigt. Zudem würden die Billiglohnkonkurrenz und die zunehmende Zahl von Scheinselbstständigen am Baumarkt nach wie vor auskömmliche Preise bei vielen Aufträgen verhindern.

Die weiteren Einzelheiten können Sie der Presseerklärung der IG BAU und der Presseerklärung des ZDB/HDB vom heutigen Tage, die als Anlagen beigefügt sind, entnehmen.

Verhandlungsauftakt ist am 15. März 2016 in Berlin.

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