BG BAU: Arbeitsunfälle rückläufig - Aber nicht in Zimmererbetrieben. Drastische Beitragserhöhung droht!

Die Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen sind im Kalenderjahr 2011 nach Mitteilung der BG BAU um 1.000 Unfälle auf 116.700 gemeldete Arbeitsunfälle rückläufig, gegenüber dem Jahr 2001 sogar minus 65.000 Unfälle.

Auch unter Berücksichtigung des Rückgangs der Beschäftigten ist der Trend positiv. Im Jahr 2011 gab es auf 1.000 Vollbeschäftigte 63 Arbeitsunfälle, dies sind 3 Prozent weniger als im Jahr 2010 und gut 19 Prozent weniger als noch 2001. Das wachsende Bewusstsein vieler Bauunternehmer für die Arbeitssicherheit trägt somit Früchte. Der BVN berichtete hierüber in der BAUSTELLE Oktober 2012.

Der positive Trend gilt nicht für Zimmererbetriebe
Nach den Unterlagen der BG BAU sind die Zahlen der Unfälle im Zimmerer- und Holzbaugewerbe insbesondere

-    bei Stürzen durch nicht durchtrittsichere Lichtkuppeln und Wellplatten,
-    bei Abstürzen von Dächern und Gerüsten und
-    bei Arbeiten im Gefahrenbereich von Hebe- und Holzbearbeitungsmaschinen

gegenüber der gesamten Bauwirtschaft stark gestiegen. Und besonders die Schwere der Unfälle führt zu deutlich höheren Kosten.

Präventionskampagne für das Zimmererhandwerk
Die BG BAU, der ZDB und der BDZ in Berlin haben deshalb vereinbart, dass speziell für das Zimmererhandwerk eine Präventionskampagne gestartet werden muss. Ziel ist, durch intensive Aufklärungsarbeit auf Landesebene und in den Betrieben die Unfallzahlen in den Werkstätten und auf den Baustellen und die daraus resultierenden Kosten nachhaltig spürbar zu reduzieren.

Sollte die deutliche Reduzierung der Arbeitsunfälle in den Zimmererbetrieben nicht gelingen, droht eine drastische Erhöhung der Beiträge an die BG BAU, speziell für das Zimmererhandwerk und damit verbunden ein Ausschluss des Zimmererhandwerks aus der Solidargemeinschaft des Baugewerbes, des Gefahrtarifs 100.
Es versteht sich von selbst, dass alle, wirklich alle Hebel der Aufklärung zwecks Vermeidung von Arbeitsunfällen in Bewegung gesetzt werden müssen, um gerade dies zu verhindern.

Hinzu kommt, dass die Zeit drängt. Der vier Kalenderjahre umfassende Beobachtungszeitraum für die Entwicklung der Unfallzahlen endet bereits am 31.12.2015. Bis dahin müssen die eingeleiteten Präventionsmaßnahmen gegriffen und zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitsunfälle geführt haben.

Auf der BDZ-Fachversammlung Ende September 2012 in Berlin wurde deshalb die kurzfristige Einsetzung eines kleinen Arbeitskreises beschlossen, der darüber beraten und befinden soll, wie eine wirksame Präventionskampagne in den Bundesländern zeitnah durchgeführt werden kann.

Weitere Gespräche und Treffen auf Landes- und Bundesebene haben im ersten Halbjahr 2013 stattgefunden. Im Juni 2013 wurde die BG BAU-Kampagne "Absturz" gestartet.

Nach Vorliegen erster Ergebnisse wird der BVN weiter berichten.

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